Optimaler Schlaf für Allergiker - Der Experten Ratgeber

Allergiker Schlafen

Als Allergiker endlich gut schlafen.

Viele Menschen leiden unter Allergien, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden können. Während Pollen in der Luft eine häufige Ursache darstellen, sind auch allergene Stoffe in der Wohnung und im Bett zu finden, wo man einen Großteil des Tages verbringt. Wenn die Augen nachts und morgens jucken und tränen, kann dies zu Schlafmangel, Reizbarkeit und emotionaler Instabilität führen. Durch einfache Maßnahmen kann dies jedoch vermieden werden.

Auf dieser Seite bieten wir dir einen Ratgeber für den optimalen Schlaf trotz Allergien. Dabei behandeln wir die 3 relevantesten Allergien: Heuschnupfen / Pollen-, Neurodermitis und die Hausstauballergie.

Allergiker Statistik

  • 25% Heuschnupfen
  • 8,5 Kontaktallergien
  • 6,5% Neurodermitis
  • 6% Nahrungsmittelallergien
  • 5% Hausstauballergien
  • 2,5% Insektenallergien

Heuschnupfen / Pollen Allergie Anleitung

Lüften

Eine typische Allergie ist der Heuschnupfen. Pollenflug findet vom Frühling bis in den Herbst hinein statt. Menschen mit Pollenallergie haben unterschiedliche Möglichkeiten, Pollen zu meiden. Die effektivste ist, zu den Zeiten zu Hause zu bleiben, in denen der Pollenflug am stärksten ist, und strategisch zu lüften. Wer auf dem Land lebt tut das am besten zwischen 19:00 und 24:00 Uhr, das höchste Pollenaufkommen konzentriert sich auf die frühen Morgenstunden von 04:00 bis 06:00 Uhr. In der Stadt sieht es anders aus. Dort sind am Abend zwischen 18:00 und 24:00 die meisten Pollen in der Luft, man lüftet am besten morgens zwischen 06:00 und 08:00 Uhr. Wichtig ist, dass die Fenster außerhalb der genannten Zeiten geschlossen bleiben. Eine Ausnahme gilt bei Regen: In den ersten 15 Minuten wirbelt der Regen die Pollen auf, später bindet er sie auf dem Boden, die Luft ist frei von Pollen.

Wohnung

Trotz geschlossener Fenster finden Pollen den Weg in die Wohnung. In den entsprechenden Jahreszeiten ist es sinnvoll, die Wohnung täglich staubzusaugen. Möbel, die sich feucht abwischen lassen, helfen, die Pollen zu reduzieren. Teppiche und Gardinen sind Staubfänger oder besser gesagt Pollenfänger, ebenso wie Bücherregale. Sie sollten sich nicht im Schlafzimmer befinden. Regale in den anderen Räumen sollten täglich mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Im Schlafzimmer gilt bei starkem Pollenflug: den Boden wischen oder staubsaugen, und die Bettwäsche regelmäßig bei 60°C waschen.

Körper

Der Mensch selbst ist, wie Gegenstände, ein Pollenfänger. Vor allem im Haar und in der Kleidung sammelt sich der Blütenstaub. Eine Haarwäsche / Dusche vor dem Schlafengehen schafft Abhilfe - die Pollen befinden sich dann nicht die ganze Nacht über in der Nähe des Gesichts.

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Luftreiniger

Eine technische Möglichkeit, die Raumluft von Staub, Pollen und anderen Schadstoffen zu befreien, sind Luftreiniger. Studien belegen das. Es gibt die verschiedensten Modelle, sie besitzen unterschiedliche Filter - HEPA-Filter, Aktivkohle-Filter oder Wasser. Für Allergiker eignen sich Luftreiniger mit HEPA-Filter am besten.

Staubsauger

Staubsaugen hilft, Pollen zu verringern, aber: Staubsauger ist nicht gleich Staubsauger. Die Funktionsweise des Staubsaugers beruht darauf, dass Luft und damit Staub eingesaugt werden und die Luft anschließend aus dem Gerät entweicht. Je nach Filter beinhaltet die ausgestoßene Luft kleine oder größere Staubpartikel und ebenso Pollenpartikel. Menschen mit Allergien sollten bei der Auswahl darauf achten, dass der Staubsauger ebenfalls wie der Luftreiniger einen HEPA-Filter besitzt.

Hausstaub / Milben Allergie Anleitung

Hausstaub und Milben sind häufige Allergiefaktoren. Sie kommen in jeder Wohnung vor, man kann die Belastung jedoch gering halten. Die Wahl der Möbel spielt dabei eine große Rolle. Polstermöbel ziehen Milben und Hausstaub an. Sinnvoll sind wischbare Böden und Möbel mit hohem Holzanteil und glatten Bezügen, die das Eindringen der Stäube verhindern.

Bettgestell

Guter Schlaf fängt beim Bettgestell an. Am gepolsterten Kopfteil des Betts sammeln sich Milben und Hausstaub. Das Kopfteil befindet sich in Kopfnähe, der Staub wird die ganze Nacht über eingeatmet. Für Allergiker ist ein Bettgestell aus Holz oder Metall geeignet, mit Füßen, ohne Bettkasten, damit die Luft ungehindert zirkulieren kann. Hier ist auf die Oberflächenbehandlung zu achten. Eine lackierte Oberfläche ist für Milbenallergiker günstig, die Ausdünstungen reizen jedoch gegebenenfalls die Atemwege. Eine Alternative sind mit Naturöl behandelte Betten.

Material

Milben vermehren sich dort, wo es warm und feucht ist. Neben der Verminderung der Luftfeuchtigkeit im Raum ist es sinnvoll, bei der Wahl des Materials von Möbeln und Bett ist darauf zu achten, dass Feuchtigkeit entweder nicht aufgenommen oder schnell abgeleitet wird.

Matratze

Die Matratze wird in der Nacht warm und feucht. Sie braucht einige Stunden, bis sie sich abgekühlt hat und getrocknet ist. Je nach Material dauert das unterschiedlich lange, und manche Materialien begünstigen die Vermehrung von Milben. Eine Latex-Matratze aus 100% Naturlatex ist sinnvoll, sofern keine Latex-Allergie vorliegt. Andere Möglichkeiten sind atmungsaktive Kaltschaummatratzen und Visco-Matratzen mit ihrer natürlichen Resistenz gegen Milben. Ansonsten kommen Taschen- und Tonnentaschenfederkern-Matratzen in Frage. Einige Hinweise zur Matratzenwahl: Federkernmatratzen beinhalten Metall, was nicht alle Menschen mögen. Kaltschaum- und Visco-Matratzen bestehen aus chemischen Bestandteilen, Latex-Matratzen sind für Latex-Allergiker ungeeignet. Die Auswahl ist groß, wer nicht unter allen der genannten Materialien leidet, findet die geeignete Matratze. Hier geht es zum Allergiker Matratzen Test.

Kopfkissen

Für Kopfkissen gilt Ähnliches wie für Matratzen: Sie sollten aus sterilem Material sein, das Feuchtigkeit und Wärme nicht speichert. Geeignet sind Naturlatex und Visco-Schaum, sie liefern den Milben keine Nahrungsgrundlage. Daunenkissen sind eine Alternative. Die Innenbezüge sind so dicht gewebt, dass Allergene nicht eindringen. Daunen absorbieren viel Feuchtigkeit und sind waschbar. Wichtig ist, das Daunenkissen nach dem Schlafen gut zu lüften, damit die Feuchtigkeit entweichen kann und die Daunen nicht verklumpen. Ein weiterer Stoff, aus dem Kissen hergestellt werden, ist Kapok. Dieses natürliche Material ist luftdurchlässig, die natürliche Wachsschicht, mit der die Fasern überzogen sind, verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit ins Kissen. Zum Kopfkissen Test.

Bettdecke

Die Bettdecke hat großen Einfluss auf das Schlafklima. Bettdecken sind in Wärmeklassen eingeteilt, die auf die Jahreszeiten abgestimmt sind. Verwendet man die richtige Wärmeklasse, staut sich die Wärme nicht im Bett. Menschen schwitzen unterschiedlich viel, die Wahl der Bettdecke ist deshalb individuell zu treffen. Wichtig ist zum Beispiel, dass sie leicht ist. Tierhaare sind bei Milben beliebtes, schweres Material, deshalb sollte man auf Daunen, Lyocell oder Microfasern zurückgreifen. Bettdecken aus den genannten Materialien sind mindestens 60°C heiß waschbar. Daunendecken trocknet am besten in einem Wäschetrockner, damit die Daunen nicht verklumpen. Zum Bettdecken Test.

Bezüge

Nicht Milben an sich rufen Allergien hervor, sondern deren Kot. Dieser ist so klein, dass er in viele Materialien eindringen kann. Waschen tötet die Milben ab und entfernt gleichzeitig die Kotpartikel. Generell gilt: Je öfter und heißer die Bestandteile im Bett gewaschen werden, desto weniger Milben und Staub befinden sich darin. Hochwertige Bezüge bestehen aus Baumwolle. Diese ist nicht resistent gegen Schimmelpilze und Milben. Aus diesem Grund wurde ein spezielles Verfahren für die Reinigung der Fasern vor der Herstellung der Bezüge entwickelt: Medicott. Das Verfahren entzieht Milben und Schimmelsporen schonend und umweltfreundlich ihren Nährboden. Alternativ eignet sich für Allergiker Bettwäsche aus Lyocell, auch Tencel genannt. Diese Faser wird aus Zellulose chemisch hergestellt und weist eine glatte Oberfläche auf, die nicht an der Haut reibt und das Eindringen von Hausstaub und Milben verhindert. Beide Materialien sind 60°C oder 95°C heiß waschbar. Ein kleiner Tipp: Die Bezüge sollten wöchentlich gewaschen werden, man verwendet pflanzliche Waschmittel ohne Aufheller, diese schonen Wäsche und Haut. Da die Bezüge für die Verwendung trocken sein müssen, empfiehlt es sich, einen Vorrat zu haben und zwei Sets zu kaufen.

Spezielle Allergiker Bezüge

Matratze und Bettdecke sind Hinsichtlich der Aufnahme von Milben und Staub ähnlich problematisch wie das Kissen. Dagegen lässt sich etwas tun. Es gibt spezielle Allergiker-Bezüge. Dieser Bezug dienen dem Schutz der Matratze, des Kissens und der Decke. Es ist so fein gewebt, dass sich Milben nicht einnisten können und Staub nicht eindringt. Wichtig ist, dass sie mit 'Allergiker-geeignet' bezeichnet sind und von der Stiftung Warentest getestet sind. Da die Bezüge nicht günstig sind, ist es sinnvoll, bei einer ernsthaften Allergie die Krankenkasse zu fragen, ob sie die Kosten übernimmt. Meist zahlt die Krankenkasse zwischen 85% bis 100% der speziellen Matratzen-, Kissen- und Bettbezüge. Der Antrag auf Zuzahlung muss von der Anschaffung erfolgen. Genaue Informationen sind bei den Krankenkassen erhältlich.

Neurodermitis Anleitung

Neurodermitis kann die Folge einer Allergie sein. Die Krankheit ist nicht heil-, aber behandelbar. Um die Beschwerden gering zu halten, kann man zum Beispiel für ein trockenes Schlafklima sorgen. Das beginnt bei der Matratze. Die besten Matratzen für Allergiker sind Latexmatratzen, Federkern- und Taschenfederkernmatratzen. Als Bettbezug bieten sich natürliche Materialien wie Seide und Baumwolle an. Seide ist ein glattes Material, das die Haut nicht durch Reibung reizt, kaum Schmutz aufnimmt und Feuchtigkeit absorbiert. Auch Baumwolle absorbiert Feuchtigkeit. Kunstfasern begünstigen das Schwitzen und damit die Feuchtigkeitsansammlung und sollten vermieden werden. Für die Bettwäsche gilt: Gefärbte Bettwäsche kann Reizungen hervorrufen, am besten ist deshalb naturbelassene Bettwäsche.

Schadstoffgeprüfte Produkte

Die Herstellung der einzelnen Produkte für Allergiker wird unterschiedlich stark kontrolliert. Gerade Menschen mit Allergien reagieren empfindlicher auf die reizauslösende Materialien und greifen deshalb am besten auf schadstoffgeprüfte Produkte zurück. Diese sind teurer als herkömmliche Produkte, der Nutzen ist jedoch viel größer. Schadstoffgeprüfte Produkte sind in kbA-Qualität oder mit Öko-Tex-Siegel erhältlich.